Regelschmerzen, was tun?
- Mariele
- 19. Aug. 2024
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Nov. 2024
Stellst du dir auch jeden Monat diese eine Frage: Was hilft bei Regelschmerzen?
Regelschmerzen – die meisten kennen sie, und ganz ehrlich, sie sind wirklich kein Spaß. Diese unangenehmen Krämpfe, die uns einmal im Monat heimsuchen, können einem den Tag ganz schön vermiesen. Aber keine Sorge, du bist nicht allein und es gibt viele Möglichkeiten, wie du diese Schmerzen besser in den Griff bekommen kannst. Lass uns gemeinsam schauen, was dahinter steckt und was du tun kannst, um dich besser zu fühlen.

Was genau sind Regelschmerzen?
Lass uns mit den Grundlagen beginnen. Regelschmerzen, medizinisch als Dysmenorrhoe bezeichnet, sind Schmerzen, die im Unterbauch auftreten und mit der Menstruation in Verbindung stehen. Diese Schmerzen können von leicht bis sehr stark reichen und können auch andere Symptome wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Verdauungsprobleme mit sich bringen.
Für manche Frauen sind Regelschmerzen nur eine kleine Unannehmlichkeit, die nach ein oder zwei Tagen verschwindet, während sie für andere zu einem ernsthaften Problem werden können, das das tägliche Leben erheblich beeinträchtigt.
Regelschmerzen werden durch die Kontraktion der Gebärmutter verursacht. Während des Menstruationszyklus baut sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) auf, um sich auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Wenn keine Befruchtung stattfindet, wird diese Schleimhaut abgebaut und ausgestoßen – das ist die Menstruation. Um diesen Prozess zu unterstützen, zieht sich die Gebärmutter zusammen, und diese Kontraktionen können schmerzhaft sein, insbesondere wenn sie sehr stark sind.
Die Intensität der Schmerzen hängt oft mit dem Spiegel von Prostaglandinen zusammen, das sind hormonähnliche Substanzen, die Entzündungen und Schmerzen fördern. Prostaglandine spielen eine Schlüsselrolle bei der Kontraktion der Gebärmutter, und je mehr von ihnen vorhanden ist, desto stärker sind die Krämpfe und damit auch die Schmerzen.
Endometriose: Eine häufige, aber oft unerkannte Ursache
Endometriose ist eine der häufigsten Ursachen für starke Regelschmerzen und betrifft Millionen von Frauen weltweit. Doch trotz ihrer Häufigkeit bleibt Endometriose oft lange unentdeckt oder wird erst nach Jahren oder sogar Jahrzehnten korrekt diagnostiziert. Die gute Nachricht: Endometriose ist eine gutartige Erkrankung aber leider kann sie Frauen auch sehr viel ärger machen.
Endometriose tritt auf, wenn Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutter wächst – beispielsweise an den Eierstöcken, Eileitern, Harnleiter, der Blase oder im Darm. Dieses Gewebe verhält sich während des Menstruationszyklus ähnlich wie die Schleimhaut in der Gebärmutter: Es baut sich auf, blutet ab und wird abgebaut. Da dieses Blut und Gewebe jedoch keinen natürlichen Ausgang aus dem Körper findet, kann es zu Entzündungen, Zysten und Narbenbildung kommen.
Frauen mit Endometriose erleben oft starke und lang anhaltende Regelschmerzen, die nicht nur im Unterbauch, sondern auch im Rücken und in den Beinen auftreten können. Zudem können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen während der Periode auftreten. Weitere Symptome können Müdigkeit, Verdauungsprobleme und, in einigen Fällen, Unfruchtbarkeit sein.
Wenn du den Verdacht hast, dass Endometriose der Übeltäter ist, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, um das abklären zu lassen. Obwohl Endometriose so häufig vorkommt, gibt es immer noch Ärzte, die sich mit der Erkrankung nicht auskennen. Das ist so erstaunlich, wie auch tragisch.
Da sitzen Frauen bei ihrem Frauenarzt und werden mit, ich muss dass so sagen, dämlichen Sprüchen abgewimmelt. Von "Da stellen sie sich aber an" über "Die Schmerzen sind normal, da muss jede Frau durch" bis zu "Das bilden sie sich ein, ich verordne ihnen mal Psychotherapie."
Nein, selbstverständlich sind nicht alle Frauenärzte sind so, aber die o.g. Situation ist leider kein Einzelfall.
Bitte lass dich bei starken Regelschmerzen nicht abwimmeln, starke Schmerzen sind nicht normal. Es heißt nicht, dass du Endometriose hast, aber es könnte sein und sollte von einem Profi gecheckt werden. Falls du den Verdacht hast, das dein Arzt dich nicht ernst nimmt, dann bitte um eine Überweisung zu einem Endometriosezentrum. Falls nichts hilft, dann Wechsel bitte die Frauenärztin und/oder setze dich direkt mit einem Endometriosezentrum in Verbindung und schildere deine Lage.
Leider lässt sich Endometriose im Ultraschall nicht erkennen, wenn überhaupt werden Anzeichen einer Endometriose meist nur von Experten im Ultraschall erkannt. Eine Bauchspiegelung kann die Diagnose sichern, der Arzt im Endometriosezentrum wird dich beraten ob diese sinnvoll oder überhaupt notwendig ist.
Die gängigste Therapie ist der Einsatz einer bestimmten "Pille" und falls notwendig können die Endometrioseherde auch operativ entfernt werden.
Endometriose ist zwar nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern können.
Prof Dr. Sylvia Mechsner hat in meinen Augen das beste Buch zum Thema Endometriose geschrieben.* Sie ist Leiterin des Endometriosezentrums an der Charite Berlin. Ihr Buch enthält viele wertvolle Tipps vom Profi und lässt sich leicht und verständlich lesen.
Was du gegen Regelschmerzen tun kannst
Nun, da wir die möglichen Ursachen und Hintergründe von Regelschmerzen besser verstehen, lass uns darüber sprechen, was du tun kannst, um die Beschwerden zu lindern. Es gibt viele Möglichkeiten – von einfachen Hausmitteln bis hin zu medizinischen Behandlungen. Welche Methode für dich am besten geeignet ist, hängt von der Ursache und der Intensität deiner Schmerzen ab.
Wärme – Dein bester Freund bei Regelschmerzen
Wärme ist eines der einfachsten und effektivsten Mittel gegen Regelschmerzen. Ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf dem Unterbauch können helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern, was die Schmerzen lindert. Wärme wirkt auf die Gebärmutterkrämpfe ähnlich wie ein Muskelentspanner, indem sie die Kontraktionen mildert und die Spannungen löst.
Enstpannungsbad: Gönn dir ein etwa 37° warmes Bad mit Melissen-, Lavendel- oder Fichtennadelöl als Badezusatz und entspanne dich darin für 20 Minuten.
Wenn du keine Zeit für ein Bad hast, ist eine Wärmflasche oder ein Heizkissen eine hervorragende Alternative, die du auch unterwegs verwenden kannst.
TENS Geräte: Richtig smart sind sogenannte Menstruationspads mit TENS und Wärmefunktion.* Das Pad haftet von selbst, ist dünn, wiederverwendbar, hat eine weiche Struktur. Ich finde es sehr praktisch, da man es unauffällig unter der Kleidung tragen und damit auch beweglich bleibt.
Infrarotlicht kann eine effektive und natürliche Methode sein, um Periodenschmerzen zu lindern. Es dringt tief in die Hautschichten ein und fördert die Durchblutung, was dazu beiträgt, verkrampfte Muskeln im Unterbauchbereich zu entspannen. Falls du noch keine Infrarotlichtlampe zuhause hast, kann ich dir diese empfehlen.* Die Wärme des Infrarotlichts kann zudem Entzündungen hemmen und das allgemeine Wohlbefinden während der Menstruation verbessern.
Bewegung und sanfte Dehnung bei Regelschmerzen – Bleib in Bewegung
Es mag verlockend sein, sich bei Regelschmerzen einfach auf das Sofa zu legen und sich nicht zu bewegen. Doch tatsächlich kann leichte Bewegung helfen, die Schmerzen zu lindern. Bewegung fördert die Durchblutung und hilft, die Muskeln zu entspannen. Außerdem setzt Bewegung Endorphine frei, die natürlichen Schmerzmittel deines Körpers.
Du musst dich nicht zu einem intensiven Workout zwingen – ein gemütlicher Spaziergang, sanftes Yoga oder leichte Dehnübungen können bereits ausreichen, um die Beschwerden zu lindern. Besonders hilfreich sind Übungen, die den unteren Rücken und den Bauch dehnen und entspannen. Viele Frauen berichten, dass Yoga-Posen wie die „Kinderhaltung“ oder der „herabschauende Hund“ ihnen helfen, die Krämpfe zu mildern.
Ernährung – Was du isst, macht den Unterschied
Was du isst, kann einen großen Einfluss auf deine Regelschmerzen haben. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein ist, kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und deinen Hormonhaushalt zu regulieren. Einige Frauen berichten auch, dass der Verzicht auf Koffein, Zucker und salzige Lebensmittel während der Menstruation die Schmerzen verringern kann.
Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch wie Lachs, aber auch in Leinsamen und Walnüssen enthalten sind, wirken entzündungshemmend und können helfen, die Intensität der Krämpfe zu reduzieren.
Es kann auch hilfreich sein, mehr magnesiumreiche Lebensmittel wie Spinat, Bananen und Mandeln zu essen, da Magnesium die Muskeln entspannt und Krämpfe lindert.
Ein weiterer Ernährungstipp ist der Verzehr von eisenreichen Lebensmitteln, da der Körper während der Menstruation Blut und damit auch Eisen verliert. Lebensmittel wie rotes Fleisch, Bohnen, Spinat und Linsen können helfen, deinen Eisenspiegel aufrechtzuerhalten und Müdigkeit vorzubeugen.
Natürliche Heilmittel– Sanfte Unterstützung aus der Natur bei Regelschmerzen
Teemischungen bei Regelschmerzen:
Neben Wärme und Bewegung gibt es auch eine Reihe von natürlichen Heilmitteln, die bei Regelschmerzen helfen können. Traditionell werden in der Pflanzenheilkunde Teemischungen* eingesetzt die Frauenmantel, Schafgabe, Kamille oder Gänsefingerkraut enthalten.
Ingwer ist ein weiteres Mittel gegen Regelschmerzen. Du kannst frischen Ingwer in heißem Wasser ziehen lassen um die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften zu nutzen.
Magnesium bei Regelschmerzen
Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, der bei Periodenschmerzen eine hilfreiche Rolle spielen kann. Es wirkt entspannend auf die Muskulatur, indem es Muskelkrämpfe löst und die Kontraktionen der Gebärmutter während der Menstruation mildert. Ich empfehle immer gerne dieses Magnesiumcitrat.*
Studien haben gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Magnesium PMS-Symptome und krampfartige Schmerzen reduzieren kann. Besonders magnesiumreiche Lebensmittel wie Nüsse, Samen und dunkelgrünes Blattgemüse oder Nahrungsergänzungsmittel können helfen, den Körper in der Menstruationsphase bei Regelschmerzen zu unterstützen.
Schüßler Salze bei Regelschmerzen
Bei krampfartigen Periodenschmerzen im Unterleib und unteren Rückenbereich kann das DHU Schüßler-Salz Magnesium phosphoricum Pentarkan, nach Rücksprache mit deinem Heilpraktiker oder Arzt, angewendet werden.*
Ätherische Öle bei Regelschmerzen
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die aufgrund ihrer natürlichen Wirkstoffe oft zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden.
Bei Periodenschmerzen können ätherische Öle eine wunderbare, natürliche Unterstützung bieten.
Ich empfehle bei Periodenschmerzen gerne dieses Ätherische Öl als Roll on*, weil es auch unterwegs praktisch einsetzbar ist. Dieser Roll-On vereint eine wohltuende Mischung aus ätherischen Ölen, darunter Muskatellersalbei, Rose und Lavendel, die traditionell zur Krampflösung und Entspannung eingesetzt werden. Einfach auf die Unterbauchregion auftragen und sanft einmassieren.
Entspannungstechniken – Stress abbauen, Schmerzen lindern
Stress kann Regelschmerzen verstärken, daher ist es wichtig, während deiner Periode Wege zu finden, dich zu entspannen. Meditation, tiefes Atmen und progressive Muskelentspannung sind Techniken, die dir helfen können, deinen Körper zu beruhigen und die Schmerzen zu lindern.
Meditation ist eine hervorragende Möglichkeit, um den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen. Schon wenige Minuten am Tag können ausreichen, um Stress abzubauen und das Schmerzempfinden zu reduzieren. Tiefes Atmen ist eine einfache, aber effektive Methode, um die Entspannung zu fördern. Setze dich in eine bequeme Position, schließe die Augen und atme langsam und tief ein und aus. Konzentriere dich darauf, wie sich dein Bauch beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt.
Wann du einen Arzt aufsuchen solltest
Regelschmerzen sind zwar häufig, aber sie sollten dich nicht vollständig außer Gefecht setzen. Wenn deine Schmerzen regelmäßig so stark sind, dass du nicht mehr klar denken kannst, oder wenn sie plötzlich schlimmer werden oder neu auftauchen, solltest du mit einem Arzt sprechen.
Fazit
Regelschmerzen sind unangenehm, aber du musst sie nicht einfach hinnehmen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deine Beschwerden lindern und deine Lebensqualität verbessern kannst – von Wärmebehandlungen und Bewegung über eine angepasste Ernährung bis hin zu natürlichen Heilmitteln und Entspannungstechniken.
Höre auf deinen Körper, probiere verschiedene Ansätze aus und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. Und vergiss nicht: Wenn die Schmerzen besonders stark sind oder plötzlich intensiver werden, ist es wichtig, medizinischen Rat einzuholen. Starke Schmerzen sind nicht normal, und es könnte eine zugrunde liegende Erkrankung wie Endometriose vorliegen, die behandelt werden muss. Dein Wohlbefinden steht an erster Stelle, also scheue dich nicht, Hilfe zu suchen und die Unterstützung zu erhalten, die du verdienst.
Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Die Inhalte dienen der Vermittlung von Wissen und die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden.
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