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Schilddrüse & Haarausfall: Was passiert mit deinen Haaren?

  • Autorenbild: Mariele
    Mariele
  • 6. Sept. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Dez. 2024

Warum deine Schilddrüse Haarausfall verursacht und was du dagegen tun kannst


Lass uns über etwas reden, das viele mit Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion erleben, aber ungern ansprechen: Haarausfall. Wenn du plötzlich beim Haarewaschen merkst, dass die Strähnen nur so rieseln, fühlt sich das wie ein persönlicher Angriff auf dein Selbstbewusstsein an.


Als ob die Erschöpfung, Gewichtsschwankungen und das Chaos, das die Schilddrüsenunterfunktion ohnehin schon mit sich bringt, nicht genug wären, verabschieden sich nun auch noch deine Haare! Aber keine Panik – es gibt Wege, den Haarausfall zu verstehen und zu managen.


Bürste mit Haaren

Was passiert da eigentlich mit deinen Haaren?


Bevor du in den „Alles ist verloren“-Modus schaltest, lass uns einen Schritt zurücktreten und das Problem durchleuchten. Haarausfall bei Schilddrüsenunterfunktion ist leider eine ziemlich verbreitete Begleiterscheinung.


Dein Körper befindet sich im Dauerstress, weil deine Schilddrüse nicht genug Hormone produziert – und das kann einiges durcheinanderbringen, unter anderem deinen Haarzyklus.


Normalerweise befinden sich deine Haare in einem stetigen Zyklus aus Wachstum, Ruhe und Ausfall. Aber wenn dein Hormonhaushalt aus der Balance gerät, wie das bei einer Schilddrüsenunterfunktion der Fall ist, wird dieser Zyklus gestört. Plötzlich befinden sich viel mehr Haare als üblich in der „Ruhephase“ und gehen dann gleichzeitig in die Ausfallphase über.


Ergebnis: Du merkst, wie beim Bürsten oder Duschen mehr Haare ausfallen, als es normal wäre.




Schilddrüsenhormone und ihre Verbindung zum Haarausfall


Jetzt kommt das Entscheidende: Die Hormone T3 und T4, die von deiner Schilddrüse produziert werden, spielen eine zentrale Rolle in deinem Stoffwechsel. Sie sorgen nicht nur dafür, dass dein Körper Energie effizient nutzt, sondern sind auch für das Wachstum und die Teilung von Zellen verantwortlich – und das gilt auch für die Haarwurzeln. Diese brauchen ständig Energie, um neue Haare zu produzieren.


Wenn du also eine Schilddrüsenunterfunktion hast – und das ist bei Hashimoto oft der Fall – fehlen diese Hormone. Dein Stoffwechsel verlangsamt sich, und das Wachstum deiner Haare gerät ins Stocken. Die Haarfollikel treten länger in die Ruhephase ein, anstatt neue Haare zu produzieren. Das ist, als würdest du deinen Haaren die „Schlafmütze“ aufsetzen, nur leider ohne Wecker zum Aufwachen!


Die Folge? Die Haare, die noch da sind, fallen aus, aber es wachsen nicht schnell genug neue nach. Dein Körper konzentriert sich in diesem Fall darauf, Energie für lebenswichtige Prozesse zu sparen – und das Haarwachstum steht leider nicht an erster Stelle.



Warum passiert Haarausfall bei Problemen mit der Schilddrüse?


Neben der direkten Auswirkung der Schilddrüsenhormone auf das Haarwachstum kann ein Nährstoffmangel das Problem verschärfen. Besonders Eisen, Zink, Biotin, Kupfer und Vitamin D sind für gesunde Haare unerlässlich. Bei einer Unterfunktion wird die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt, was die Haarwurzeln zusätzlich schwächt. Und ja, das macht das Haarwachstum zu einer echten Geduldsprobe!



Exkurs: Schilddrüse, Eisen und Haarausfall


Besonders Eisen ist ein kritischer Faktor. Lass deinen Ferritin Wert checken* Viele Frauen haben Eisenmangel und leiden deshalb unter Haarausfall, aber oft hören sie vom Arzt: „Ihr Eisenwert ist in Ordnung.“ Warum reicht das nicht? Die Normwerte für Ferritin (das Protein, das Eisen speichert) sind sehr breit gefasst, und ein Wert, der als „normal“ gilt, reicht nicht immer aus, um Haarausfall zu verhindern – insbesondere bei Schilddrüsenpatienten. Für gesunde Haare sollte dein Ferritinwert über 70 ng/ml liegen. Ist der Wert darunter, kann es trotz eines „normalen“ Befundes zu Haarausfall kommen.





Was ist mit Anti-Haarausfall-Shampoos?


Jetzt mal ehrlich: Wer von uns hat sich nicht schon mal von diesen fancy Anti-Haarausfall-Shampoos verleiten lassen? Sie versprechen dickes, glänzendes Haar, als würde es nur an ein bisschen Shampoo fehlen. Aber hier kommt die bittere Wahrheit: Bei hormonell bedingtem Haarausfall, insbesondere durch Schilddrüsenprobleme wie bei Hashimoto, helfen diese Shampoos leider nicht wirklich.


Warum? Weil der Ursprung des Problems ganz woanders liegt. Bei Schilddrüsenunterfunktion spielt sich der Haarausfall auf hormoneller Ebene ab. Dein Körper hat nicht genug T3 und T4, und das bremst das Haarwachstum an der Wurzel. Kein Shampoo der Welt kann dieses Defizit beheben. Solche Produkte wirken eher auf die Kopfhaut und versuchen, die Haarfollikel oberflächlich zu stimulieren – was bei erblich bedingtem oder stressbedingtem Haarausfall helfen mag, aber bei einer gestörten Hormonlage bringt es einfach nicht den gewünschten Effekt.


Deine Schilddrüsenhormone und dein Eisenhaushalt sind die Schlüsselfaktoren, die du in den Griff bekommen musst, um dem Haarausfall entgegenzuwirken. Also: Spar dir das Geld für teure Shampoos und konzentriere dich auf das, was wirklich zählt – nämlich deine Hormon- und Nährstoffbalance!


Was kannst du gegen Haarausfall bei Schildrüsenunterfunktion tun?


Bevor du gleich zur Mütze greifst oder verzweifelt aufwändige Haarmasken googlest, lass uns über ein paar realistische Schritte sprechen, die wirklich einen Unterschied machen können. Denn Haarausfall muss kein dauerhaftes Problem bleiben!


1. Lass deine Schilddrüsenwerte checken – und zwar regelmäßig


Das Allerwichtigste zuerst: Dein Haarausfall ist oft ein Signal dafür, dass deine Schilddrüsenwerte nicht optimal eingestellt sind. Ein TSH-Wert, der im „normalen“ Bereich liegt, reicht nicht immer aus. Habe einen Blick auf deine Blutwerte und checke sie regelmäßig*. Viele Menschen mit Hashimoto fühlen sich erst besser, wenn ihre T3- und T4-Werte im optimalen Bereich sind. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin darüber, ob deine aktuelle Medikation angepasst werden sollte.


2. Achte auf deine Ernährung


Wie gesagt, Nährstoffmängel können den Haarausfall verschlimmern. Besonders wichtig für deine Haare sind Eisen, Zink, Selen, Biotin und Vitamin D. Ein Bluttest kann dir Aufschluss darüber geben, ob du von einem Mangel betroffen bist. Wenn ja, kannst du über Nahrungsergänzungsmittel oder diesen Klassiker bei Eisenmangel nachdenken*, aber achte darauf, das in Absprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt zu tun – zu viel ist meistens nicht gut.


Eine nährstoffreiche Ernährung kann ebenfalls helfen. Setze auf grüne Blattgemüse, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und Eiweißquellen wie Fisch oder Eier. All diese Lebensmittel liefern wichtige Bausteine für gesunde Haare. Ich empfehle allen Hashimoto Patienten dieses Kochbuch*, da es neben den Rezepten auch einen umfangreichen Infoteil zum Thema Ernährung bei Hashimoto enthält.





3. Stressmanagement – Ja, wirklich!


Wenn dir jetzt die Augen rollen, weil du diesen Punkt schon tausend Mal gehört hast – keine Sorge, ich verstehe dich. Aber Stress ist ein echter Faktor bei Hashimoto und Haarausfall. Dein Körper gerät bei Stress in den Überlebensmodus und spart Energie dort, wo er kann – zum Beispiel bei deinen Haaren.


Also ja, auch wenn es abgedroschen klingt: Meditation, Yoga, Waldbaden oder einfach mal eine halbe Stunde „Me-Time“ können einen echten Unterschied machen.


4. Pflege deine Kopfhaut


Haare wachsen von einer gesunden Kopfhaut aus, und auch die kann durch Hashimoto in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn deine Kopfhaut trocken oder gereizt ist, können die Haarfollikel nicht optimal arbeiten. Setze auf eine milde, nicht reizende Haarpflege. Kopfhautmassagen mit einem hochwertigen Öl wie Jojobaöl* oder Kokosöl können die Durchblutung fördern und deine Kopfhaut pflegen.


5. Geduld haben (Ja, das ist der nervige Part)


Ich weiß, das willst du jetzt wahrscheinlich nicht hören, aber leider ist Geduld ein wichtiger Teil des Prozesses. Es kann einige Monate dauern, bis sich deine Schilddrüsenwerte stabilisieren und dein Körper sich erholt. Aber die gute Nachricht: Viele Menschen berichten, dass ihre Haare nach einer Phase des Haarausfalls wieder nachwachsen, sobald ihre Werte im Griff sind.



Die gute Nachricht: Du bist nicht allein


Es kann unglaublich frustrierend sein, wenn man das Gefühl hat, dass man die Kontrolle über den eigenen Körper verliert – und genau so fühlt es sich oft an, wenn die Haare plötzlich ausfallen. Aber du bist nicht allein damit. Viele Menschen mit Hashimoto erleben das gleiche und schaffen es, den Haarausfall in den Griff zu bekommen. Wichtig ist, dass du aktiv bleibst, deine Gesundheit im Auge behältst und dir die Unterstützung holst, die du brauchst.





Fazit: Es gibt Hoffnung bei Haarausfall verursacht durch die Schilddrüse!


Haarausfall ist ohne Frage ein belastendes Symptom von Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion, aber es ist keines, dem du hilflos ausgeliefert bist. Indem du deine Schilddrüsenwerte im Blick behältst, auf deine Ernährung achtest, Stress minimierst und deine Kopfhaut pflegst, kannst du deinen Haaren wieder auf die Sprünge helfen.

Und denk daran: Du bist mehr als deine Haare. Sie sind vielleicht gerade in einer Schwächephase, aber das bedeutet nicht, dass du es bist!


Bleib stark und gib deinen Haaren die Zeit, die sie brauchen – du wirst sehen, es wird besser.


Hast du Erfahrungen mit Haarausfall durch Hashimoto gemacht? Oder hast du Fragen zum Thema?

Teile gerne deine Tipps, Erfahrungen oder Fragen in den Kommentaren! Lass uns gemeinsam über Lösungen sprechen und voneinander lernen – deine Geschichte könnte anderen Betroffenen weiterhelfen! 👇





Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen solltest du immer einen qualifizierten Arzt oder Heilpraktiker konsultieren. Medikamente, Heilkräuter und Nahrungsergänzungsmittel sollten ohne Rücksprache mit deinem Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten nicht eingenommen werden.


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