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Schilddrüsen-Mythen entlarvt

  • Autorenbild: Mariele
    Mariele
  • 16. Sept. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Nov. 2024

Diese 10 falschen Annahmen über die Schilddrüse können deine Gesundheit gefährden



Schilddrüsenprobleme sind keine Seltenheit, besonders unter Frauen. Dennoch ranken sich um dieses kleine, schmetterlingsförmige Organ eine Vielzahl von Mythen, die leider oft mehr schaden als helfen. Mythen, die uns dazu bringen, falsche Entscheidungen zu treffen, unsere Gesundheit aufs Spiel zu setzen oder schlichtweg nicht zu verstehen, was unser Körper uns sagen will. In diesem Artikel werde ich als Heilpraktikerin und Expertin für Schilddrüsengesundheit die hartnäckigsten Irrtümer entlarven und dir zeigen, was wirklich hinter den vermeintlichen Wahrheiten steckt.


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Mythos 1: "Eine Schilddrüsenunterfunktion bedeutet, dass du immer zunimmst."


Wer kennt es nicht? Du fühlst dich müde, träge, die Waage scheint unaufhörlich nach oben zu klettern, und dann hörst du: „Klar, das ist deine Schilddrüse!“ So einfach ist es jedoch nicht. Ja, eine Schilddrüsenunterfunktion kann den Stoffwechsel verlangsamen, was zu einer Gewichtszunahme führen kann. Doch das bedeutet nicht, dass jeder Betroffene automatisch zunimmt – oder dass Gewichtsverlust unmöglich ist. Viele andere Faktoren, wie Ernährung, Bewegung und Stress, spielen eine Rolle. Schilddrüsenhormone allein sind nicht die "Sündenböcke". Dein Körper ist kein simples Ein-Knopf-System!



Mythos 2: "Wenn du Medikamente nimmst, ist alles gut."


Medikamente wie L-Thyroxin sind in der Tat oft notwendig, um den Hormonhaushalt bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu regulieren. Doch allein durch die Einnahme einer Tablette wird nicht alles automatisch gut. Viele Menschen mit Hashimoto oder Schilddrüsenunterfunktion stellen fest, dass sie trotz medikamentöser Einstellung weiterhin Symptome wie Müdigkeit oder Gewichtszunahme haben.


Warum? Weil die Schilddrüse Teil eines komplexen Systems ist, das mit Ernährung, Lebensstil,Stressmanagement, Nebennieren und Eierstöcker eng verknüpft ist. Medikamente können nur einen Teil des Problems beheben – du musst dir den Rest anschauen, um echte Verbesserungen zu spüren.






Mythos 3: "Die Schilddrüse hat nichts mit deiner Stimmung zu tun."


Ein weit verbreiteter Irrglaube, der leider dazu führt, dass viele Betroffene ihre emotionalen Probleme ignorieren oder falsch interpretieren. Deine Schilddrüse produziert Hormone, die sich direkt auf deine Stimmung, Energie und mentale Klarheit auswirken. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann beispielsweise zu Depressionen, Ängsten oder Konzentrationsproblemen führen. Umgekehrt können Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit auch Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sein. Wenn du dich also emotional unausgeglichen fühlst, solltest du nicht nur deinen Stresslevel überprüfen, sondern auch deine Schilddrüse im Auge behalten.



Mythos 4: "Nur ältere Menschen bekommen Schilddrüsenprobleme."


Falsch! Während viele Menschen glauben, dass Schilddrüsenprobleme nur bei älteren Menschen auftreten, sind tatsächlich auch junge Erwachsene – insbesondere Frauen – betroffen. Tatsächlich erleben viele Frauen ihre ersten Schilddrüsenprobleme während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, aber auch Millennials bleiben nicht verschont. Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion sind häufig schon in den 20ern und 30ern diagnostizierbar.


Mythos 5: "Du kannst die Schilddrüse mit Nahrungsergänzungsmitteln allein heilen."


Nahrungsergänzungsmittel sind in aller Munde, und ja, sie können eine wertvolle Unterstützung sein. Aber leider gibt es kein Wundermittel, das allein die Arbeit der Schilddrüse übernimmt. Viele Patienten greifen zu Präparaten wie Jod, Selen oder Zink in der Hoffnung, ihre Schilddrüse „aufzuladen“. Doch die Realität ist komplexer: Nicht jeder Schilddrüsenpatient braucht zusätzliche Nährstoffe, und in manchen Fällen kann die falsche Dosierung sogar schaden. Die Devise lautet: Ergänzungen mit Bedacht und nach Rücksprache mit einem Experten einsetzen!





Mythos 6: "Nur Frauen haben Schilddrüsenprobleme."


Während es stimmt, dass Frauen häufiger betroffen sind, ist die Schilddrüse keineswegs eine "Frauenkrankheit". Auch Männer können Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto, Morbus Basedow oder eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln. Leider werden Schilddrüsenprobleme bei Männern oft übersehen oder falsch diagnostiziert, da die Symptome – wie Müdigkeit oder Libidoverlust – mit anderen Problemen in Verbindung gebracht werden. Männer, passt also gut auf eure Schilddrüse auf!



Mythos 7: "Eine kleine Schilddrüsenunterfunktion muss nicht behandelt werden."


Viele Menschen glauben, dass eine leichte Schilddrüsenunterfunktion nicht ernst genug ist, um behandelt zu werden – schließlich sind die Symptome manchmal kaum spürbar. Doch selbst eine "leichte" Unterfunktion kann langfristig zu erheblichen Problemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und chronische Müdigkeit. Es lohnt sich, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen – sei es durch natürliche Ansätze, Lebensstilveränderungen oder medikamentöse Unterstützung.



Mythos 8: "Wenn dein TSH-Wert normal ist, ist deine Schilddrüse gesund."


Der TSH-Wert – das Hormon, das die Schilddrüse zur Hormonproduktion anregt – wird oft als Hauptmarker für die Schilddrüsengesundheit verwendet. Doch ein "normaler" TSH-Wert sagt nicht immer die ganze Wahrheit. Es ist wichtig, auch die freien Schilddrüsenhormone (fT3 und fT4) sowie Antikörper wie TPO-AK zu überprüfen, um ein vollständiges Bild zu bekommen. Viele Patienten fühlen sich trotz normalem TSH-Wert weiterhin schlecht, weil die Feinabstimmung der Schilddrüsenwerte nicht passt.




Mythos 9: "Stress hat nichts mit der Schilddrüse zu tun."


Ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Stress und Schilddrüse sind eng miteinander verbunden. Chronischer Stress kann die Hormonproduktion beeinträchtigen und die Schilddrüse in eine Unter- oder Überfunktion treiben. Zudem beeinflusst Stress die Nebennieren, die wiederum in engem Austausch mit der Schilddrüse stehen. Stressreduktion sollte daher immer Teil eines umfassenden Schilddrüsenmanagements sein – egal, ob du meditierst, Yoga machst oder einfach mal abschaltest.





Mythos 10: "Die Schilddrüse hat nichts mit der Verdauung zu tun."


Deine Schilddrüse beeinflusst viele Körperfunktionen, einschließlich der Verdauung. Eine Unterfunktion kann zu Verstopfung führen, während eine Überfunktion den Stuhlgang beschleunigen kann. Oft sind Verdauungsprobleme eines der ersten Anzeichen dafür, dass etwas mit der Schilddrüse nicht stimmt. Wenn dein Darm also plötzlich streikt, könnte es an der Zeit sein, deine Schilddrüse untersuchen zu lassen.



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**Fazit:** Mythen über die Schilddrüse gibt es viele, aber die Wahrheit ist, dass jeder Körper anders ist. Pauschale Aussagen oder "One-Size-Fits-All"-Lösungen helfen selten weiter. Es ist wichtig, sich bewusst mit seiner Gesundheit auseinanderzusetzen und individuelle Wege zu finden, um den eigenen Körper in Balance zu bringen. Wenn du also das nächste Mal auf eine schnelle Lösung stößt oder einen vermeintlichen „Geheimtipp“ hörst, frag dich: Ist das wirklich die ganze Wahrheit?



Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen solltest du immer einen qualifizierten Arzt oder Heilpraktiker konsultieren. Medikamente, Heilkräuter und Nahrungsergänzungsmittel sollten ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten nicht eingenommen werden.


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Hi, ich bin Mariele, als Heilpraktikerin habe ich über 500 Frauen auf ihrem Weg zur Schilddrüsengesundheit und Hormonbalance unterstützt. Mein Blog bietet dir Tipps und Expertenwissen zu Hashimoto, Zyklus, PMS, Endometriose und Hormonen: von speziell abgestimmten Ernährungstipps und Rezepten für Hashimoto-Patientinnen bis hin zu Möglichkeiten zur Hormonbalance. Tauche ein in die faszinierende Welt der Hormone.

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